In einem Jahr "die Persönlichkeit stärken"
Jedes Jahr packen in Deutschland über 100.000 Freiwillige mit an, haben Ideen und bringen sich für die Gesellschaft ein. Sie geben Halt, sorgen sich um Menschen, unterstützen Hauptamtliche und sind sogar Lebensretter – und das in der Regel in Vollzeit und für ein ganzes Jahr. Die Bewerbungsphase für den neuen Jahrgang 2020/2021 läuft aktuell. Wer nach der Schule und dem theoretischen Lernen den Puls des Lebens spüren und erfahren möchte, wie bereichernd es ist, anderen Menschen zu helfen, kann sich beim Deutschen Roten Kreuz im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder im Bundesfreiwilligendienst (BFD) engagieren. Lebensältere, die schon im Berufsleben standen, können ausschließlich im BFD ihre bisher gesammelten Erfahrungen weitergeben und neue Eindrücke dazugewinnen.
Ein Freiwilligendienst ist ein Bildungs- und Orientierungsjahr. Während des FSJ oder BFD übernehmen die Freiwilligen Verantwortung für sich und das Gemeinwohl. Sie erarbeiten sich Kompetenzen, die ihre Berufschancen erhöhen, und lernen Dinge, die sie in ihrer persönlichen Entwicklung bereichern.
„Ich war sehr schüchtern, fast schon kontaktscheu. Durch meine Zeit als Bundesfreiwilliger im DRK Cloppenburg bin ich offener für andere Dinge geworden und konnten so meine Persönlichkeit stärken. Die Rückmeldungen aus meinem Freundeskreis bestätigen das. Durch den BFD habe ich mich positiv verändert.“, erzählt Leo (19 Jahre), der seinen BFD beim Fahrdienst im DRK Kreisverband Cloppenburg absolviert. Auch Jonas und Mattis (beide 19 Jahre) sehen im BFD eine spannende Abwechslung: „Wir sehen jeden Tag neue Menschen und lernen mit den unterschiedlichen Situationen und Krankheiten unserer Patienten umzugehen.“
In der Regel dauert der Freiwilligendienst ein Jahr, und startet im August/September. Er kann auf 6 Monate verkürzt bzw. auf max. 18 Monate verlängert werden. Während dieser Zeit werden die Freiwilligen zum einen in der Einsatzstelle von Fachpersonal vor Ort angeleitet, zum anderen werden sie durch das pädagogische Team beim Träger, dem DRK Landesverband Oldenburg e.V., begleitet.
Das Gefühl, gebraucht zu werden und sich persönlich einzubringen, ist eine wertvolle Erfahrung. „Viele von unseren Freiwilligen berichten uns hinterher, dass sie das Brückenjahr als sehr bereichernd empfunden haben.“, erzählt Marina Kern, pädagogische Mitarbeiterin im DRK Landesverband Oldenburg. Leo und Dominik (19 und 20 Jahre), die seit letztem Herbst im Fahrdienst beim DRK Kreisverband Cloppenburg im Einsatz sind, haben den Eindruck, dass ihre Arbeit sehr wertgeschätzt wird. „Es freut uns, dass wir etwas zurückzugeben können.“
Es lohnt sich. Das Deutsche Rote Kreuz ist der größte Träger für Freiwilligendienste in Deutschland. Wer sich fürs DRK entscheidet, kann zwischen vielfältigen Einsatzstellen wählen. „Wir versuchen, für alle Bewerberinnen und Bewerber den passenden Platz zu finden.“, sagt Christina Mattner, Leitung der Abteilung Freiwilligendienste beim DRK Landesverband Oldenburg e.V. Damit soll erreicht werden, dass sich die Freiwilligen dort voll einsetzen können, wo sie sich engagieren möchten, und die Einsatzstellen bekommen motivierte junge Leute. „Die Freiwilligen sind in Kitas, Krankenhäusern und Kurkliniken, in der Betreuung und Pflege von Senioren, im Rettungsdienst und Krankentransport, in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, im Erste-Hilfe-Bereich, in Schulen oder im Fahr- und Begleitdienst tätig.“, erklärt Pädagogin Anne Höger, die ebenfalls die Freiwilligen betreut und begleitet.
Für ihren Einsatz bekommen die Freiwilligen ein Taschen- und Verpflegungsgeld in Höhe von derzeit 378,- Euro im Monat. Zudem werden Sozialversicherungsbeiträge (wie z.B. Kranken- u. Rentenversicherung) übernommen. Nach dem Freiwilligendienst erhalten alle eine Abschlussbescheinigung und ein Zeugnis. Mit ihrem Freiwilligenausweis können sie, ähnlich wie Azubis oder Studierende, Ermäßigungen erhalten wie z. B. einen vergünstigten Einlass ins Kino. Unter www.für-freiwillige.de kann man genauer erfahren, wo es Extras gegen Vorlage des Freiwilligenausweises gibt. Wer zu Beginn oder während des Freiwilligendienstes zeitgleich einen Studienplatz zugewiesen bekommt, und sich im Anschluss an das FSJ / den BFD erneut darauf bewirbt, hat Vorrang vor den übrigen Studienplatzinteressierten. Ein Freiwilligendienst kann auch als Wartezeit geltend gemacht werden. In manchen Fällen wird er als Vorpraktikum für spezielle Studiengänge anerkannt.
Wer einen Freiwilligendienst bei einem DRK-Träger absolviert, erlebt in dem Jahr zudem das Gemeinschaftsgefühl der weltweit größten humanitären Bewegung. Das Deutsche Rote Kreuz arbeitet unter dem Motto „Wir helfen Menschen. Weltweit.“ Die Freiwilligen leisten in den Einsatzstellen – sei es in kommunalen oder DRK-Einrichtungen – ihren ganz persönlichen Beitrag. Gefördert werden FSJ und BFD mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFS).
Bewerbungen nimmt die Abteilung Freiwilligendienste des DRK Landesverband Oldenburg e.V. jederzeit entgegen. Weitere Informationen zum Freiwilligendienst und zur Bewerbung befinden sich unter www.freiwilligendienste-oldenburg.de. Telefonisch sind die Mitarbeitenden unter der Rufnummer (0441) 921 79 -36 erreichbar. Direkte Informationen zum Bundesfreiwilligendienst und dem Freiwilligen Sozialen Jahr beim DRK Kreisverband Cloppenburg gibt es telefonisch unter (04471) 9110 28.