"Am ersten Tag meines Schulpraktikums wurde ich in die Aufgabenbereiche des Deutschen Roten Kreuzes in Cloppenburg eingewiesen. Ich war erstaunt über die Vielzahl der Bereiche, die hier abgebildet, betreut und angeboten werden. Das DRK Cloppenburg steht nicht nur für den Rettungsdienst, sondern noch für viele weitere gemeinnützige Tätigkeiten!", so die Schülerin.

Und das ist auch richtig, denn wir bieten neben dem Rettungsdienst und diversen Erste Hilfe Kursen auch Migrationsberatung, Familienerholung, Frauenberatung, Kleiderläden, Schuldnerberatung, Essen auf Rädern, Fahrdienste und vieles mehr an. Einen Eindruck von zwei Bereichen unserer Arbeit konnte sich Charlotte in den letzten zwei Tagen bereits machen, nämlich dem Fahrdienst und dem Essen auf Rädern.

Praxiserfahrung sammeln

"Ich möchte für meine Zukunft einen sozialen Beruf einschlagen und anderen Menschen helfen. Als Mitglied bei der DLRG (Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft) bin ich auf die Rettung von Personen aus dem Wasser trainiert. Nun wollte ich meinen Horizont erweitern und erfahren, was das DRK Cloppenburg denn alles macht." Charlotte gibt weiter an, dass es für sie wichtig ist ein Praktikum zu machen um in weiterer Folge zu wissen, ob denn der Berufswunsch zu einem persönlich passt oder nicht. Denn Menschen zu helfen ist nicht jedermanns Sache. Manche können kein Blut sehen, andere sind beim Umgang mit bedürftigen Personen überfordert und wieder andere sind zu ungeduldig um beratende Tätigkeiten auszuführen.

Im Fahrdienst, welcher es Männern und Frauen ermöglicht mobil zu bleiben (unabhängig davon ob die jeweilige Person einen Gehstock, Rollator oder Rollstuhl zur Fortbewegung benötigt), fiel Charlotte vor allem die Nähe auf, welche zwischen den Rot-Kreuz-Mitarbeitern und den zu transportierenden Personen und deren Familien besteht. "Ein Vertrauensverhältnis, welches durch Zuverlässigkeit, Freundlichkeit, Pünktlichkeit und der Ermöglichung, dass Menschen durch uns an Veranstaltungen teilnehmen können, gewachsen ist." Die Schülerin konnte bei der Abholung und dem Transport zu den verschiedenen Tagespflegeeinrichtungen von vier Männern und Frauen tatkräftig unterstützen. Um möglichst wenig Wartezeiten zu generieren und den Fahrweg während der Transporte effizient zu gestalten, werden die "Touren" im Vorhinein gut geplant.

In den zwei ersten Tagen durfte Charlotte auch in den Bereich Essen auf Rädern hineinschnuppern. Sie erfuhr, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt wie diese Verpflegung in die einzelnen Haushalte geliefert wird. Diese sind tiefgekühlte Portionen, welche von den Kunden mit einer eigens dafür konzipierten Mikrowelle selbst zubereitet werden können und auf der anderen Seite das warme Essen, das zum unmittelbaren Genuss vorgesehen ist. "In diesem Bereich spielt - wie auch beim Fahrdienst - Pünktlichkeit eine große Rolle. Die Lieferungen werden von Montag bis Sonntag angeboten bei denen fast täglich rund 45 Portionen auf zwei Touren mit je 90km ihren Weg zum Kunden finden. Der gesamte Landkreis Cloppenburg wird durch das DRK abgedeckt, was für mich bedeutet, dass sich das Rote Kreuz in meiner Heimatregion dafür einsetzt jeden bedürftigen Menschen zumindest ein warmes Essen pro Tag zu servieren.", erzählt die Schülerin begeistert. Des Weiteren fiel ihr auf, dass das Vertrauensverhältnis zwischen den Männern und Frauen mit den Rot-Kreuz-Mitarbeitern ein sehr enges ist. "Du bist neben der Liefertätigkeit gleichzeitig Gesprächspartner für unterschiedlichste Belange. Dabei ist es wichtig, platt schnacken zu können. Denn viele ältere Menschen schätzen ihre Sprache sehr, die sie bereits von Kindesbeinen an sprechen.", erzählt Charlotte uns mit einem Lächeln.

"Ich freue mich schon auf die nächsten Tage und auf das, was noch alles auf mich zukommt. Einiges habe ich schon gesehen, aber viele Bereiche werde ich bestimmt noch kennenlernen.", so Charlotte.

Wir vom DRK Cloppenburg wünschen unserer Praktikantin noch alles Gute, viel Spaß und interessante Gespräche mit den Mitarbeitern. Am Ende der nächsten Woche werden wir Charlotte noch einmal befragen und ihre Erlebnisse in einem Artikel zusammenfassen. Bis dahin wünschen wir eine unfallfreie Zeit.