Seniorenabend in Molbergen
"Das DRK leistet Hilfe in vielfältigen Bereichen. Die meisten Menschen, die sich an das DRK wenden, benötigen Hilfe." Das ist die Kernbotschaft des Vorstandsvorsitzenden des DRK Kreisverbandes Cloppenburg, welcher am vergangenen Wochenende in Molbergen einen Vortrag über die Aufgabenfelder und Tätigkeiten des Roten Kreuzes im Kreisverband hielt.
„Das Deutsche Rote Kreuz arbeitet weltweit nach den Grundsätzen der Menschlichkeit, der Unparteilichkeit, der Neutralität, der Unabhängigkeit, der Freiwilligkeit, der Einheit und der Universalität“, informierte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Cloppenburg, Antonius Lamping, die rund 70 Senioren, die zu ihrem monatlichen Treffen ins Pfarrheim Molbergen gekommen waren.
In der Schlacht von Solferino 1859 ist Henry Dunant das unendliche Leid bewusst geworden. Sein Buch „Eine Erinnerung an Solferino" und sein Wirken führten 1864 zur Gründung des Internationalen Roten Kreuzes und zur Genfer Konvention zum Schutz der verwundeten Soldaten im Felde.
Im Kreis Cloppenburg entwickelte sich das Deutsche Rote Kreuz erst nach dem 2. Weltkrieg. Hier war es vor allem die aus Molbergen stammende Ida Werrelmann, welche die Ideen des DRK vorangebracht hat. Inzwischen arbeiten in den 14 Bereitschaften beziehungsweise Ortsverbänden rund 850 gut ausgebildete, ehrenamtliche Helfer. Diese Ehrenamtlichen leisten unter anderen den Sanitätsdienst bei großen Veranstaltungen im Landkreis. Um zwei Beispiele zu nennen, wurde der Hasetal- Marathon sowie der Früh-Tanz in Tange unterstützt. „Probleme gibt es manchmal mit Einsätzen bei Veranstaltungen, die bereits am Mittwoch oder Donnerstag beginnen, da die ehrenamtlichen Mitarbeiter dann Urlaub nehmen müssen.“, so Lamping.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter stellen zudem die sogenannten First-Responder-Teams. Alleine im letzten Jahr wurden von diesen insgesamt 650 Einsätze geleistet. Des Weiteren verfügt der Landkreis Cloppenburg über zwei Katastrophenschutz-Einheiten Hier ist Molbergen gemeinsam mit Bösel für die Verpflegung zuständig. Neben den First-Responder-Teams sind weitere drei Schnelle Einsatzgruppen (SEG) aufgestellt. Dieser erweiterte Rettungsdienst ist in der Lage, Verletzte bereits vor Ort zu versorgen.
„Eine wesentliche Aufgabe des DRK stellt der Blutspendedienst dar. Hier besorgt das Deutsche Rote Kreuz rund 70% aller in Deutschland benötigten Blutspenden. Wir führen zudem auch Kleidersammlungen durch und betreiben drei Kleiderläden, in denen die gespendete Kleidung zu einem geringen Preis verkauft wird.“, informiert der Vorstandsvorsitzende. Neben den Bereitschaften unterhält das DRK Kreisverband Cloppenburg noch eine Wasserwacht, betreibt den Schulsanitätsdienst und bildet Jugendliche in den Jugendrotkreuzgruppen aus.
Aber auch die vor rund 20 Jahren in Cloppenburg von Heinz Dierker gegründete Psychosoziale Notfallversorgung leistet nach wie vor wertvolle Arbeit. Insgesamt wurden im Jahr 2019 von den freiwilligen Helfern im Kreis etwa 65.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet.
„In 95% aller Fälle müssen unsere Notfallsanitäter in fünfzehn Minuten am Einsatzort sein. Unsere etwa 140 hauptamtlichen Rettungssanitäter in den vier Rettungswachen Barßel, Friesoythe, Löningen und Cloppenburg haben rund 22.500 Einsätze pro Jahr. Die Kosten betragen etwa 9 Millionen Euro pro Jahr.“, so Lamping, der eine Verdoppelung der Einsatzzahlen in den letzten 10 Jahren festgestellt hatte. Das liegt vor allem daran, dass Menschen immer älter werden und sich das Hausarztangebot verändert hat. „Aber wer mit dem Rettungswagen kommt, hat im Krankenhaus keine Wartezeiten. Dieser Vorteil ist verlockend und viele wählen deshalb den Notruf.“, berichtet der Vorstandsvorsitzende. Das war auch der Grund, weshalb in der Region der Projektversuch des „Gemeindenotfallsanitäters“ gestartet wurde. Dabei handelt es sich um Notfallsanitäter, die in Garrel stationiert sind und dann zum Einsatz kommen, wenn eine Behandlung im Krankenhaus nicht unbedingt erforderlich ist.
Zu den vielfältigen Arbeitsfeldern des DRK gehört zudem die Schuldnerberatung, die Integrationsberatung und die Beratung und Hilfe bei häuslicher Gewalt und Gewalt gegenüber Frauen. Das DRK Cloppenburg bietet zudem den Hausnotruf an, versorgt Menschen mit „Essen auf Rädern“, betreibt einen Fahrdienst für behinderte und pflegebedürftige Menschen, bietet hauswirtschaftliche Hilfen, Mutter – Kind – Kuren, beschäftigt Inklusionshelfer – das sind rund 50 Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter im Kreis Cloppenburg – und engagiert sich in der Flüchtlingssozialarbeit.
„Die meisten Menschen, die sich an das DRK wenden, benötigen Hilfe.“, so Lamping. „Wir leisten diese in vielfältigen Bereichen, aber was wir noch nicht anbieten können, sind Oma-Enkel-Kuren“, konnte Lamping den Senioren keine besondere Wohltat anbieten.