Bundeswettbewerb des Jugendrotkreuz
18 Gruppen aus ganz Deutschland messen sich im Museumsdorf.
Ein Brand im alten Hof Awick im Cloppenburger Museumsdorf – mittendrin fünf Personen, die versuchen, zu löschen. Mit dieser Situation sind am Samstag 18 Jugendrotkreuz- (JRK)Gruppen konfrontiert worden. Sie haben am JRK-Bundeswettbewerb im Museumsdorf teilgenommen.
Doch kein Grund zur Sorge: Das Szenario war frei erfunden, wirklich gebrannt hat es nicht. „Wir wollen es für die Gruppen nur so realistisch wie möglich machen. Deswegen haben wir auch professionelle Mimen, die täuschend echt geschminkt sind“, erklärte André Büchner, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Bundeswettbewerb, der die Aufgaben mit entwickelt hat.
Die teilnehmenden JRK-Gruppen, die aus ganz Deutschland angereist waren, mussten unter anderem Verbrennungen versorgen, eine Schürfwunde verbinden oder sich um bewusstlose Personen kümmern. „Die Schiedsrichter achten darauf, wie die Gruppe untereinander arbeitet und wie die Verletzten betreut werden. Aber natürlich kommt es auch darauf an, die Betroffenen richtig zu versorgen“, erklärte Büchner.
Doch nicht nur Erste Hilfe wurde bei dem Wettbewerb von den zwölf bis 16-jährigen JRKlern verlangt. An vielen Stationen begaben sich die Teilnehmer – passend zum Motto „Mit Menschlichkeit durch die Vergangenheit“ – auf eine Zeitreise. An einer Station hörten die Jugendlichen die Klänge von alten Instrumenten und mussten diesen den entsprechenden Bildern zuordnen. „Das JRK macht mehr als nur Erste Hilfe, auch soziale Themen, Musisch-Kulturelles und Rot-Kreuz-Wissen gehören dazu“, sagte Büchner.
Ebenfalls ums Zuordnen ging es an einer Station mit dem Thema „Suchtprävention“. Verschiedene Suchtmittel mussten verschiedenen Fakten zugeordnet werden – so mussten die Jugendlichen beispielsweise einschätzen, wie viele Menschen in Deutschland alkoholabhängig sind. Zur Abwechslung gab es noch einige Sport-Spiel-Stationen, an denen die Teilnehmer ihr Geschick unter Beweis stellen mussten. Beim Minigolf ging es darum, möglichst wenig Schläge zu brauchen, um danach bei kniffligen Rot-Kreuz-Fragen auch möglichst wenig Antwortmöglichkeiten zu haben.
Mitten unter den 18 Gruppen, die den Tag über an insgesamt 19 Stationen ihr Können unter Beweis stellen mussten, war auch der Schulsanitätsdienst des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht. Sie vertraten den Landesverband Oldenburg. Dass ein Schulsanitätsdienst sich mit JRKlern misst, ist nicht selbstverständlich. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir uns beim Landeswettbewerb gegen die Konkurrenz durchgesetzt haben“, meinten die beiden Lehrer Marie Janssen und Martin Bollwerk. Während sich ihre Schüler an den verschiedenen Stationen beweisen mussten, hielten sich die beiden im Hintergrund – man dürfe schließlich nichts verraten. Nach der Erste-Hilfe-Station, an der die Jugendlichen souverän die Verletzten nach dem Brand versorgt hatten, platze es aber aus Janssen heraus: „Ich bin richtig stolz auf euch“, meinte sie.
Quelle: NWZ