Im Schulsanitätsdienst engagieren sich Jugendliche aktiv für die Sicherheit ihrer Mitschüler*innen und ihrer gesamten Schulgemeinschaft. Ob bei Schulfesten, Sportveranstaltungen, Ausflügen oder im normalen Schulalltag – Schulsanis sind schnell zur Stelle, wenn Erste Hilfe gebraucht wird. Sie beherrschen wichtige Maßnahmen wie das Anlegen von Verbänden, die Stabile Seitenlage oder das richtige Vorgehen bei Vergiftungen und leisten im Notfall kompetente Unterstützung, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Zum Aufgabenbereich der Schulsanitäter*innen gehört außerdem die regelmäßige Überprüfung und Ergänzung der Verbandskästen und Sanitätsmaterialien. Sie helfen, Gefahrenquellen im Schulalltag zu erkennen und zu beseitigen und tragen so entscheidend zur Sicherheit an Schulen bei.
Doch der Schulsanitätsdienst kann noch mehr: Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung, stärken ihr Selbstbewusstsein, trainieren Teamarbeit und entwickeln Einfühlungsvermögen. Gleichzeitig verbessern sie durch ihr Engagement das soziale Klima an der Schule und zeigen, wie wertvoll ehrenamtliches Engagement schon im jungen Alter sein kann.
Natürlich wird niemand unvorbereitet in den Einsatz geschickt: Interessierte Jugendliche erhalten über das Jugendrotkreuz (JRK) eine umfassende Erste-Hilfe-Schulung. In dieser Grundausbildung lernen sie nicht nur, wie sie sich in Notfällen richtig verhalten, sondern auch, wie sie mögliche Gefahren frühzeitig erkennen und dadurch Unfälle vermeiden können.
Mit praktischen Übungen und Rollenspielen trainieren die Jugendlichen den Umgang mit Verletzten. Dabei spielt Einfühlungsvermögen eine große Rolle, denn gerade jüngere Schüler*innen sind nach einem Unfall oft verängstigt. Die Schulsanis lernen, wie sie Betroffene beruhigen, vor neugierigen Blicken schützen und ihnen Mut zusprechen können – Aufgaben, die ebenso wichtig sind wie das medizinische Wissen.
Mitmachen kann jede*r Jugendliche, der oder die eine Erste-Hilfe-Grundausbildung (neun Unterrichtseinheiten) abgeschlossen hat und sich der Verantwortung gewachsen fühlt. Üblicherweise beginnt der Schulsanitätsdienst in der 7. oder 8. Klasse.
In vielen Schulen ist der Schulsanitätsdienst als Arbeitsgemeinschaft organisiert. Wer unsicher ist, fragt am besten direkt in seiner Schule nach, ob bereits ein Schulsanitätsdienst besteht.
Falls es an der eigenen Schule noch keine Gruppe gibt, unterstützt das Jugendrotkreuz vor Ort gerne bei der Gründung und begleitet sowohl Schüler*innen als auch Schulen auf dem Weg dorthin!
Damit der Schulsanitätsdienst erfolgreich arbeiten kann, braucht es klare Strukturen und die Unterstützung durch die Schule. Während das Jugendrotkreuz die Ausbildung der Jugendlichen übernimmt, liegt es in der Verantwortung der Schule, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu gehört insbesondere ein Sanitätsraum, in dem die Schulsanis Verletzte versorgen und die notwendigen Materialien sicher lagern können. Ordnung und Sauberkeit in diesem Raum zählen zu den regelmäßigen Aufgaben der Sanitäter*innen.
Ebenso wichtig ist die Transparenz für die gesamte Schulgemeinschaft: Alle Klassen sollten – zum Beispiel durch Aushänge – über die Dienstzeiten der Schulsanis und deren Aufenthaltsort informiert sein. So ist sichergestellt, dass die Ersthelfenden im Notfall schnell geholt werden können.
Eine zentrale Rolle spielt außerdem die Kooperationsperson an der Schule. Diese volljährige, speziell geschulte Lehrkraft oder Betreuende begleitet die Arbeitsgemeinschaft, steht den Jugendlichen als feste Ansprechperson zur Seite und unterstützt die Organisation sowie die Weiterentwicklung des Schulsanitätsdienstes.
So entsteht ein verlässliches Zusammenspiel zwischen Schule, Jugendrotkreuz und den engagierten Jugendlichen, das für mehr Sicherheit und Verantwortung im Schulalltag sorgt.
Der Schulsanitätsdienst lebt vom Teamgeist. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig, um über vergangene Einsätze zu berichten, ihre Einsatzpläne abzustimmen und ihr Wissen in Erster Hilfe zu vertiefen. Auf diese Weise wächst nicht nur die fachliche Kompetenz, sondern auch das Vertrauen innerhalb der Gruppe – eine wichtige Grundlage, um im Ernstfall sicher und koordiniert handeln zu können.
Da der Schulsanitätsdienst ofteng mit dem Jugendrotkreuz (JRK) vor Ort zusammenarbeitet, profitieren die Jugendlichen zusätzlich von einem abwechslungsreichen Programm außerhalb des Schulalltags. In vielen Regionen werden Wochenendfreizeiten, Trainingslager und Wettbewerbe für Schulsanitäter*innen organisiert. Dort können sie ihre Kenntnisse spielerisch unter Beweis stellen, sich mit anderen Schulsanis austauschen und neue Freundschaften knüpfen.
So verbindet der Schulsanitätsdienst fachliches Lernen mit Gemeinschaft, Verantwortung und Spaß – ein starkes Fundament für junge Menschen, die helfen wollen.