Einblicke in den Hausnotruf
Vergangene Woche wurde bei Frau Pohlabeln in Friesoythe der Hausnotruf installiert. Lesen Sie hier über die Beweggründe unseren Service zu nutzen und erfahren interessante Details rund um den Hausnotruf.
Elisabeth Pohlabeln ist 86 Jahre alt und topfit. Sie lebt alleine in ihrem Haus in Friesoythe, da ihr Mann vor 13 Jahren verstorben ist. Trotz ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit hat sie sich dafür entschieden den Hausnotruf des DRK Cloppenburg in ihrem Heim installieren zu lassen.
Beweggrund hierfür war vor allem der Unfall einer Nachbarin, welche sich bei einem Sturz im eigenen Haus das Schultergelenk gebrochen hatte und nur durch einen glücklichen Zufall schnell dem Rettungsdienst zugeführt werden konnte. An jenem Tag hatte diese Nachbarin Besuch. "Aber was, wenn ich stürze und es ist gerade niemand im Haus?", fragt Frau Pohlabeln besorgt. "Ich möchte mehr Sicherheit und Unabhängigkeit im Alltag. Meine Kinder und Enkeln studieren und arbeiten in ganz Deutschland und ich möchte nicht, dass sie sich um mich Sorgen machen müssen."
Daraufhin besuchte ein Mitarbeiter des DRK Cloppenburg Frau Pohlabeln um ihr einerseits das Hausnotruf-Gerät zu erklären und andererseits zu installieren. Durch das System des Hausnotrufs ist jeder Teilnehmer rund um die Uhr betreut. Es besteht aus zwei Teilen:
- dem Hausnotrufgerät selbst
- und einem Funksender zum Tragen an der Hand oder um den Hals
Das Gerät selbst wird mit dem Telefon- bzw. Handynetz verbunden und hält im Umkreis von 100m (egal ob im oder außerhalb des Hauses) Verbindung mit dem Funksender, welcher von Frau Pohlabeln entweder wie eine Uhr um das Handgelenk, oder als Kette um den Hals getragen werden kann. Fühlt sie sich nun nicht wohl, oder hatte sie einen Unfall im Haus oder im Garten, dann trennt die Teilnehmerin nur noch der Fingerdruck am Funksender von einem Anruf bei der Notrufzentrale in Oldenburg. Diese kümmert sich sofort um den Anrufer und fragt nach, was passiert ist. Je nach Einstufung wird entweder ein Angehöriger informiert, um nach der Frau oder dem Mann zu sehen, oder sofort der Rettungsdienst alarmiert. Im letzteren Fall stehen eigene Rettungskräfte, welche sich in Dauerbereitschaft befinden zur Verfügung, um schnellstmöglich Hilfe leisten zu können.
Drückt Frau Pohlabeln den Knopf am Funksender aus Versehen, dann stellt das auch kein Problem dar. Wichtig hierbei ist, dass sie der Notrufzentrale sagt, dass es sich um einen Irrtum handelte und ihr nichts passiert ist.
Der Funksender sollte ständig getragen werden, um den Sinn und Zweck des Hausnotrufes gerecht zu werden. Auch das Duschen ist kein Problem. Der am Körper getragene Sender ist spritzwassergeschützt und stellt somit keine Einschränkungen dar. "Soll ich den Funksender auch dann tragen, wenn ich einen Ausflug mache?", fragt Frau Pohlabeln interessiert. Hierzu eine ganz einfache Antwort: Sind Sie länger als 24 Stunden außer Haus (also nicht innerhalb des 100m Radius des Hausnotrufgerätes), dann können Sie den Funksender abnehmen. Rufen Sie vorab bei der Notrufzentrale oder bei dem Hausnotrufmitarbeiter des DRK an und melden Sie ihre Abwesenheit an. Dadurch wird auch keine Rettungskette eingeleitet und Sie können Ihren Ausflug unbedenklich genießen.
Frau Pohlabeln hat nun einen Vertrag abgeschlossen und Angehörige, die Zutritt zu ihrem Haus haben (Kinder, Nachbarn, Freunde, Verwandte, ...) angegeben, welche das DRK im Notfall anrufen darf. Diese werden als erstes benachrichtigt um nach der Frau zu sehen. Hat sich Frau Pohlabeln verletzt, so werden in weiterer Folge Rettungskräfte alarmiert. Wie bereits angesprochen ist die 86-Jährige physisch und psychisch topfit und hat daher keinen Pflegegrad. Würde sie einen Pflegegrad der Stufe 1-3 aufweisen, so käme in der Regel die Krankenkasse für die monatlichen Kosten von 23€ auf.
Aber Frau Pohlabeln geht es hier nicht um das monatlich zu zahlende Geld, sondern um ein Gefühl der Sicherheit und Unabhängigkeit das sie sich durch den Hausnotruf ermöglicht hat.