Fortbildung für unseren Rettungsdienst
Was ist zu beachten, wenn Heimbeatmungspatienten durch Rettungskräfte behandelt werden müssen? Wie können Menschen mit Luftröhrenschnitt schonend transportiert werden? Zwei einfache Fragen, deren theoretische als auch praktische Beantwortung in einer umfangreichen Fortbildung in Angriff genommen wurde.
In der letzten Woche fand eine von insgesamt acht Fortbildungen für unsere Rettungsdienste statt. Hierbei informierte Mitja Stolle - Notfallsanitäter des DRK Cloppenburg und Dozent der Fortbildung - unsere hauptamtlichen Mitarbeiter über das richtige Verhalten bei Notfällen sowie den Transport von Heimbeatmungspatienten.
In den rund acht Unterrichtseinheiten konnten die Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter der vier Rettungswachen (Cloppenburg, Friesoythe, Barßel und Löningen) unseres Kreisverbandes viel wertvolle Information und Praxis im Umgang von Patienten, welche an externe Beatmungssysteme gebunden sind, sammeln.
Mitja Stolle behandelte bei dieser Fortbildung unter anderem folgende Themen:
- Wie werden Heimbeatmungspatienten richtig abgesaugt?
- Welche Hilfemaßnahmen können bei Atemnot durchgeführt werden?
- Was müssen die Retter in Sachen Hygiene beachten, um einerseits sich selbst aber vor allem auch andererseits die Gesundheit der Patienten zu schützen (Stichwort: Autoimmunerkrankung)?
- Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen Sanitäter im Umgang mit Heimbeatmungspatienten kennen und beachten?
Dies bildet nur einen Auszug der Themen, welche an diesem Tag durchgenommen wurden. Um eine sichere Handhabung an Patienten mit Tracheostoma (Luftröhrenschnitt) gewährleisten zu können, stand die praktische Anwendung im Vordergrund.
Das richtige Absaugen, Austauschen und wieder Einsetzen von Trachealkanülen will schließlich gelernt sein. Doch der Rettungsdienst wird hauptrangig dann gerufen, wenn Probleme vorherrschen und sich zu einem Notfall summiert haben. In diesem Fall ist schnelles Handeln gefragt um Herz-/Kreislauffunktionen wieder zu normalisieren. Bei Menschen mit einem Luftröhrenschnitt gibt es nun drei Möglichkeiten zu beatmen:
Durch die Nase, den Mund oder durch die Trachealkanüle. Welche Variante bei dem Patienten nun am erfolgversprechendsten ist, müssen unsere Sanitäter so rasch als möglich herausfinden. Gegebenenfalls bedeutet eine gelungene Beatmung auch, dass Nase und Mund verschlossen und mit den Händen abgedichtet werden und die Luftzufuhr mittels Beatmungsbeutel über den Luftröhrenzugang stattfindet.
Aber auch die Transportplanung fällt unter dieses Thema. Alleine die Vorbereitung einer Fahrt von zu Hause zu einem Krankenhaus beinhaltet die Kontrolle und das Herstellen der Einsatzbereitschaft verschiedenster Ausrüstungsgegenstände:
- Bildung von Reserven im Bereich der Sauerstoffflaschen und Beatmungsgeräteakkus
- Wahl der richtigen Trage
- Erkundigung über den Zusatand des Patienten beim zuständigen Pflegepersonal
- Gesundheitszustand des Mannes bzw. der Frau, die transportiert werden soll (besteht eine Autoimmunerkrankung, dann bedeutet dies für die Helfer das Tragen spezieller Schutzbekleidung um den Patienten zu schützen)
- Mitnahme von Trachealkanülen in den verschiedensten Größen um im Notfall schnell helfen zu können
In dieser Fortbildung wurden die verschiedensten Situationen geübt, erlerntes Wissen und in der Vergangenheit gemachte Erfahrungen weitergegeben um schließlich gemeinsam an einem Strang zu ziehen und Menschen helfen zu können.
Vielen Dank für euer Engagement! Durch euch fühlen wir uns alle gut behütet!