Freiwilligendienste – Weil ich will
Alina Diers und Marina Kern vom DRK Landesverband Oldenburg sind Pädagoginnen in den Freiwilligendiensten und betreuen die FSJ und BFD Mitarbeiter des Landes. Vergangenen Mittwoch konnten wir die beiden im Zuge einer Informationsveranstaltung beim DRK Kreisverband Cloppenburg interviewen und Fragen stellen. Was der Unterschied zwischen BFD und JFS eigentlich ist, wie lange diese Dienste dauern, welchen persönlichen Gewinn diese bringen und wofür die Abkürzungen denn tatsächlich stehen, lesen Sie hier.
Was bedeuten die Abkürzungen FSJ und BFD?
FSJ steht für „Freiwilliges Soziales Jahr“ und BFD für „Bundesfreiwilligendienst“.
Gibt es Unterschiede zwischen diesen beiden Modellen?
Ja, das gibt es. Zum einen besteht beim BFD eine Vereinbarung zwischen dem Freiwilligen und uns als DRK bzw. der Einsatzstelle und darüber hinaus mit dem Bundesamt, während beim FSJ eine Vereinbarung nur zwischen dem Teilnehmenden und dem DRK besteht. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass es beim Freiwilligen Sozialen Jahr eine Altersgrenze gibt. Das FSJ kann nur bis zum vollendeten 27. Lebensjahr durchgeführt werden. Im Gegensatz dazu steht der BFD für alle Altersklassen offen. Hier gilt lediglich die abgeschlossene Schulpflicht als Voraussetzung.
Wer kann beim FSJ und BFD mitmachen?
Es kann jeder mitmachen, der Lust darauf hat sich im sozialen Bereich zu engagieren und ein Jahr Zeit dafür investieren möchte. Beim BFD muss die Vollzeitschulpflicht erfüllt sein und beim FSJ müssen wir auf die Altersbegrenzung achten.
Was wird in den Freiwilligendiensten angeboten?
Es gibt sehr viele Angebote. Ob des Einsatzes in einem Krankenhaus, Kindergärten, Kindertagesstätten und –krippen, oder in Mutter-Kind-Kur Einrichtungen bis hin zum Fahrdienst und Rettungsdienst. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig und es gibt dabei auch keine großen Unterschiede zwischen FSJ und BFD.
Welche Voraussetzungen benötige ich um meinen Freiwilligendienst beim Rettungsdienst bzw. beim Fahrdienst im DRK Cloppenburg durchzuführen?
Abhängig von der Einsatzstelle gibt es verschiedene Voraussetzungen. Beim Fahrdienst zum Beispiel muss der Freiwillige volljährig sein und einen Führerschein besitzen. Wird der BFD oder das FSJ in der Rettungswache absolviert, dann bekommen die Freiwilligen vorab eine Ausbildung, welche sie zu bestimmten Tätigkeiten während des Dienstes befähigt. Die wichtigste Voraussetzung ist allerdings, Spaß an der Arbeit zu haben und gerne mit Menschen in Kontakt zu treten.
Wie lange dauern die unterschiedlichen Modelle?
Beide Modelle – FSJ und BFD – dauern mindestens sechs Monate. Es werden keine Verträge unter dieser Zeitdauer ausgestellt. Die maximale Dauer beträgt 18 Monate. In der Regel wird von den Freiwilligen der Zeitraum eines ganzen Jahres in Anspruch genommen.
Wie profitiert ein Freiwilliger vom BFD und FSJ?
Wir unterscheiden immer zwischen dem Mehrwert während und nach der Dienstzeit. Während der Dienstzeit bekommen unsere Mitarbeiter ein monatliches Taschen- und Verpflegungsgeld ausbezahlt. Zudem kommt ein enormer Erfahrungsgewinn dazu. Vor allem wenn ein junger Mann oder eine junge Frau ohnehin schon sicher ist, sich in Zukunft auch beruflich in einem sozialen Bereich zu engagieren. Darüber hinaus bekommen die Mitarbeiter einen eigenen Ausweis, mit dem sie Vergünstigungen im Kino, Schwimmbad und vielen weiteren Einrichtungen erhalten. Der Anspruch auf Urlaub ist natürlich auch gegeben, sowie die Fortzahlung des Kindergeldes bzw. der Waisenrente. Nach dem Freiwilligendienst gibt es eine Vielzahl von Anrechnungsmöglichkeiten, welche vor allem einen Bonus bei der Ausbildung und im Bereich der Vorpraktika sowie beim Studium in den Wartesemestern bietet. Während des Freiwilligendienstes werden die Teilnehmer von den Pädagoginnen des DRK begleitet, welche zudem Orientierung für die Zeit nach dem BFD oder FSJ geben.
Wo kann der BFD und das FSJ absolviert werden?
Im Grunde genommen kann der Freiwilligendienst überall in Deutschland gemacht werden. Der DRK Landesverband Oldenburg hat sein Einzugsgebiet von der Insel Wangerooge im Norden bis nach Cloppenburg und Vechta im Süden. In diesem Gebiet sind viele Einsatzstellen, an denen ein Freiwilligendienst absolviert werden kann.
Wo können sich Interessenten bewerben?
Die Bewerbung erfolgt über einen Bewerbungsbogen welcher auf unserer Homepage www.freiwilligendienste-oldenburg.de zu finden ist. Zudem können sich interessierte Männer und Frauen auch direkt beim DRK Cloppenburg unter der Nummer 04471-9110-28 melden.
Wenn auch Ihr Lust auf eine spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit im sozialen Bereich habt, dann meldet Euch einfach. Zur Information: Im DRK-Cloppenburg sind nur noch zehn Plätze verfügbar.
Das Interview gibt es auch als Video auf unseren Sozialen Netzwerken in Facebook und Instagram.